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Im Nachhaltigkeitsdschungel: Das bedeuten die Begriffe

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Nachhaltigkeit ist ein brandaktuelles Thema, auch in der Verpackungsindustrie. Die Nachfrage nach nachhaltigen Materialien steigt immer weiter und Kunden wünschen sich umweltfreundlichere und -schonendere Materialien sowie neue Recycling- oder Verwertungsmöglichkeiten.

Schaut man sich in der Welt der Nachhaltigkeit ein wenig um, dann tauchen immer wieder verschiedene Begriffe wie kompostierbar oder biobasiert auf, bei denen man nicht unbedingt weiß, was sie eigentlich genau bedeuten. Wir klären auf:

 

Biologisch abbaubar

Biologisch abbaubar bedeutet, dass Mikroorganismen wie Bakterien das Material in seine elementaren Bestandteile (z.B. Kohlenstoff, Mineralien) zersetzen können. Wie lange die Organismen dafür brauchen ist dabei irrelevant.

Biologische Abbaubarkeit hängt vor allem von der chemischen Struktur des Stoffes ab, nicht so sehr davon, aus welchem Rohstoff er hergestellt wurde. Auch fossile Stoffe können aufgrund ihrer chemischen Struktur biologisch abbaubar sein und einige natürliche Stoffe eben nicht.

Ob ein Material biologisch abbaubar ist, kann zertifiziert werden. So ist größtmögliche Transparenz gewährleistet – nicht nur für den Endkunden, sondern auch für Unternehmen, die auf zuverlässige Informationen vom Hersteller angewiesen sind.

Biologisch abbaubar bedeutet allerdings nicht, dass die Stoffe auf dem Hauskompost entsorgt werden können. Denn hier stimmen die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Kompostierung meist leider nicht, da z.B. keine ausreichend hohe Verrottungstemperatur erreicht wird.

Aktuell ist die Rate an Verpackungen, die aus biologisch abbaubaren Materialien hergestellt werden, noch zu gering, als dass sich eine sortenreine Verwertung ökologisch und ökonomisch lohnen würde. Daher werden biologisch abbaubare Stoffe derzeit noch über den Restmüll entsorgt und energetisch verwertet.

Biobasiert

Biobasierte Stoffe sind komplett oder teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wie z.B. Maisstärke, Holz oder auch Zuckerrohr. Ein Werkstoff gilt als biobasiert, wenn er zu mindestens 40% aus nachwachsenden Rohstoffen besteht

Aber: Biobasiert bedeutet nicht automatisch auch biologisch abbaubar. Dennoch können einige biobasierte Produkte wie z.B. Flaschen aus biobasiertem Kunststoff wie Ihre Pendants aus herkömmlichen, fossilbasierten Stoffen ebenfalls recycelt werden.

Auch hier gibt es jedoch einen kleinen Wermutstropfen: Unsere Sortieranlagen sind noch nicht auf das getrennte Verwerten und Recyceln dieser biobasierten Stoffe ausgerichtet, daher werden sie ebenfalls zum Großteil noch mit herkömmlichen Stoffen energetisch verwertet und verbrannt.

Kompostierbar

Kompostierbar bedeutet, Mikroorganismen zersetzen den Stoff unter definierten Bedingungen in einem definierten Zeitrahmen. Es findet also ein biologischer Abbauprozess statt. Allerdings werden für diesen Prozess die Rahmenbedingungen optimiert und genormt (EU Norm EN 13432): Etwas gilt als kompostierbar, wenn es in einer industriellen Kompostieranlage innerhalb von maximal sechs Monaten zu mindestens 90% in CO2 umgewandelt ist. Bei der industriellen Kompostierbarkeit herrschen bestimmte und kontrollierte Bedingungen bezüglich Feuchtigkeit und Temperatur.

Leider geben die meisten industriellen Kompostieranlagen den kompostierbaren Stoffen nicht genügend Zeit, sich vollständig zu zersetzen. Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe: Eine längere Kompostierdauer verursacht mehr Energiekosten. Leider bedeutet das aber auch weniger Kompost pro Jahr. Daher landen die meisten kompostierbaren Stoffe und Produkte weiterhin im herkömmlichen Müll und werden in Verbrennungsanlagen energetisch verwertet.

Es gilt jedoch: Auch als kompostierbar gekennzeichnete Produkte gehören nicht auf den Hauskompost!

Recyclebar

Recyclebar bedeutet lediglich, dass eine Rückführung von Abfällen und Rohstoffen in den wirtschaftlichen Kreislauf zwecks Wiederverwertung zur erneuten Herstellung von Produkten stattfindet. Recyclebare Verpackungen sparen durch die erneute Verwendung vor allem Ressourcen und damit auch Geld. Doch nicht alles lässt sich recyceln: Getränkekartons beispielsweise bestehen nicht nur aus Papier (was sich sehr gut recyceln lassen würde) sondern häufig auch aus Plastikschichten oder Aluminium. Daher werden solche Verpackungen nicht recycelt, sondern verbrannt. Glas hingegen lässt sich gut recyceln: Einfach das Etikett entfernen und getrennt verwerten.

Kompostierbare, biobasierte und biologisch abbaubare Stoffe können bisher leider nicht getrennt verwertet werden. Die Entsorgung erfolgt meist mit anderem Restmüll in Verbrennungsanlagen.

Der Grund dafür ist, dass die getrennte Verwertung für die Betreiber von Abfallbehandlungsanlagen nicht kosteneffizient ist. Wenn aber der derzeit noch sehr geringe Anteil an biobasierten, kompostierbaren und auch biologisch abbaubaren Rohstoffen in Verpackungen steigt, müssen in Zukunft sicherlich auch die Recycling- und Verwertungsprozesse angepasst werden.

Unsere nachhaltigen Materialien

etikett.de ist der Meinung, dass Nachhaltigkeit bei Unternehmen ein wichtiges Thema ist. Daher sehen wir als Etikettenhersteller uns in der Pflicht, einen Beitrag für eine nachhaltigere Welt zu leisten. Wir versuchen dem steigenden Bedarf an umweltfreundlichen und -schonenden Materialien in der Verpackungsbranche gerecht zu werden und ergänzen unser Angebot mit immer mehr nachhaltigen Materialien. So können wir Ihnen die bestmögliche Materialauswahl für Ihre Anforderungen bieten und unserer Bestrebung ein nachhaltiges Unternehmen zu sein gerecht werden.

Graspapier_NewsEines der nachhaltigen Materialien in unserem Sortiment ist Graspapier. Es besteht zu 50% aus sonnengetrockneter Grasfaser (Heu) und zu 50% aus FSC-zertifiziertem Papier, somit ist es besonders umweltschonend, recyclebar*. Das Etikett aus Graspapier überzeugt vor allem durch seine besondere Struktur, denn die einzelnen Grasfasern sind noch zu sehen. Gleichzeitig lässt sich das Etikett wie konventionelle Papiere problemlos weiterverarbeiten und gestalten.

Kunststoff und nachhaltig, geht das? Das geht! Biobasierte Folien sind tatsächlich eine gute Alternative zu ihren fossilbasierten Pendants. Unsere biobasierte Polyethylen-Folie besteht zu 83% aus Zuckerrohr und lässt sich genauso verarbeiten und gestalten wie herkömmliche PE-Folie.

Auch eine getrennte Verwertung von Verpackung und Etikett kann ein Nachhaltigkeitsfaktor im Umgang mit Verpackungen sein. Daher erhalten Sie bei etikett.de auch ablösbare Etiketten, z.B. aus einer wiederablösbaren Folie oder auch aus Papier mit laugenlöslichem oder wasserlöslichem Kleber. So lassen sich Etikett und Verpackung getrennt recyceln.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, auf Wunsch und Nachfrage weitere Materialien zu bestellen. Kontaktieren Sie dazu einfach unseren Kundenservice. Gerne geben wir Ihnen Auskunft zu den Möglichkeiten.

 

Neue Trends und Weiterentwicklungen in der Druckbranche beobachten wir selbstverständlich aufmerksam. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Materialien und auch die Produktion stets weiterzuentwickeln und fortwährend nachhaltiger zu gestalten. Wir gehen mit unserem Angebot an nachhaltigen Materialien als Alternativen zu Standardvarianten einen ersten Schritt in die richtige Richtung: Nachhaltigkeit im Etikettendruck.

Es bleibt auf jeden Fall weiterhin spannend zu sehen, welche neuartigen Materialien die Druckbranche in Zukunft erobern werden – wir bleiben dran!

 

 

 

 

*Das Grundmaterial Graspapier kann soagr als kompostierbar bezeichnet werden. Das fertige Etikett mit Kleberschicht erfüllt die nach DIN EN 13432 erforderlichen 90% kompostierbarer Anteil für die Ausstellung eines Zertifikates zwar nicht, jedoch liegt der Anteil bei etwa 81%.