Eine neue Art des Marketings
In Teil 1 haben wir erfahren, wie sich das Etikett vom Rollsiegel der Ägypter zum Anhänger, wie ihn die Römer verwendeten, entwickelt hat. Nun schauen wir uns die Entwicklung ab dem Mittelalter an, denn hier hatte eine Erfindung maßgeblichen Einfluss auf unser heutiges Etikett: der Buchdruck.
Die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg (1450) ermöglichte es nicht nur, durch Druckerzeugnisse Wissen zu verbreiten und Menschen zu bilden, sondern legte auch den Grundstein für den heutigen Etikettendruck. Es verging einige Zeit und um 1700 wurden dann die ersten Etiketten gedruckt. Die Oberfläche des Etiketts wurde zur damaligen Zeit noch mit Leim bestrichen und auf den Behälter geklebt. Diese Technik kommt heute noch beim klassischen Nassleimetikett zum Einsatz.
Mit den ersten Weinetiketten änderte sich etwas: Das Etikett war nicht mehr nur eine reine Informationsquelle, sondern auch die Gestaltung rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt. So wurde das Etikett langsam zum Werbemittel. Vor allem durch die Erfindung des Mehrfarbendrucks im Jahr 1826 eröffneten sich ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten für Etiketten.
Das erste selbstklebende Etikett wurde in den 1930er Jahren durch den US-Amerikaner Stanton Avery entwickelt. Es wurde ursprünglich als einfacher Preisaufkleber verwendet, der auf der Rückseite mit Kautschukkleber bestrichen war und auch wieder vom Produkt abgezogen werden konnte. Nach und nach erkannten Hersteller, welche Möglichkeiten so ein Etikett eigentlich für die Vermarktung von Produkten bietet:
Heute ist das Etikett eines der beliebtesten und wirksamsten Werbemittel, um seine Markenbotschaft zu transportieren, die gewünschte Zielgruppe anzusprechen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Design und Gestaltung von Verpackung und Etikett sind wichtiger Bestandteil des Marketings und spiegeln den Inhalt und das Produkt wieder. Der richtige Mix aus Material, Druck und Veredelung schafft es, aus jedem Produkt einen wahren Hingucker zu kreieren, der dann im Einkaufswagen der Kunden landet.
